Vorstellung von Video-Arbeiten von Anna Elisa Heine am 8. Januar 2025

 

 

 

Anna Elisa Heine hat Erziehungswissenschaften, Fotografie, Kunstpädagogik und Kunsttherapie studiert. Neben ihrer 

künstlerischen Tätigkeit war sie als Luftbildfotografin, Bildredakteurin bei der Tageszeitung taz, Fotografin in der Zellforschung sowie als Kunsttherapeutin tätig. Sie war Mit-Gründerin der bildo Akademie für Kunst und Medien und von 1998-2015 Lehrbeauftragte im Studiengang Kommunikationsdesign an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.

 

Zunächst wurde das Video HA ZAW (Hebräisch „Die Kröte“) gezeigt, eine Visualisierung eines Gedichtes von Gertrud Kolar, einer deutschen Lyrikerin, die 1944 in Auschwitz ermordet wurde.  Die in Großaufnahme gezeigte Kröte und die von ihr ausgestoßenen Laute fügen dem Gedicht eine neue Dimension hinzu.

 

Im Anschluss folgte die Wiedergabe des Videos „Die Fahrt“ oder „Der Tote darf nicht sterben“. Das Video verknüpft stehende mit bewegten Bildern. Über das Mittel einer Bild- Sprache Komposition wird ein innerer Zusammenhang zwischen technischen Bildern, dem Gedächtnis und einem Autounfall im Juli 1947 konstruiert.

Das Video reflektiert die Verschachtelung von eigener Erinnerung und dem von anderen über das gleiche Ereignis Berichtetem. Durch die Darstellung wird künstlerisch dargestellt, in welch komplexer Weise sich diese verschiedenen Erinnerungsfragmente überlagern.

Mit Hilfe von Fotografien werden eine Annäherung an den Vater und ein erweitertes Kennenlernen des Vaters unternommen, der im 4. Lebensjahr der Künstlerin bei einem Autounfall verstarb.

 

Das nachfolgende Gespräch kreiste um das Thema der Ausstellung. Was bleibt nach dem Tod? Nur die Erinnerung? Oder nehmen die Verstorbenen - wie z.B. in Mexiko oder in verschiedenen Kulturen noch Anteil am Leben der Hinterbliebenen und üben Einfluss aus. Ist „Der Tote darf nicht sterben“ eine Forderung, ein Appell an die Hinterbliebenen, seiner zu gedenken. Ausdruck einer Aufforderung oder einer Schwierigkeit, loszulassen, sich zu verabschieden? Oder eine Handlungsverpflichtung für die Intensivmedizin, die das Sterben kränkend als Scheitern ärztlicher Kunst ansieht.

Druckversion | Sitemap
© diekleinegalerie