Videovorführung „martial art“ von Thomas Born am Mittwoch 8.11.2023 um 18.30 Uhr

 

martial art – zwischen Körpererfahrung und Bildgestaltung

 

Die Kampfkunst wie Tai Chi oder Kung Fu wird dabei nicht als Mittel zur Ausschaltung eines Gegners betrachtet, sondern als ein Weg zur Erweiterung der Körpererfahrung. Die Kampfsportarten – und darin sind sie wie in manch anderer Hinsicht dem Tanz vergleichbar- erfordern ein hohes Maß an Körperbeherrschung. Es werden gezielt und in hoher Konzentration sehr langsame und sehr schnelle Bewegungsabläufe ausgeführt. 

 

In seiner Arbeit als Medienkünstler realisiert Thomas Born die bildmediale Sichtbarmachung dieser Prozesse.

 

Die Videos zeigen die Körperbewegungen des Kämpfers in künstlerisch verfremdeter oder in besonderer Weise zugespitzter Form, nämlich nicht mehr in ihrem natürlichen Ablauf, sondern in einem technischen Rhythmus. Der Mensch als Maschine, die in einer festen Zeitvorgabe, wie in einem Fließband arbeitet. Die Betrachtung der Filmsequenzen erzeugten eine Spannung, wurde teilweise aufgrund des hohen Tempos der repetitivien Handlungen als aggressiv empfunden. Sie ließen an ähnliche Ausdrucksformen in der seriellen Musik z.B. Steve Reich denken. 

 

In der anschließenden Diskussion  wurde der kämpferische Aspekt von martial art in Beziehung gesetzt zu den meditativen Aspekten der Körperübungen und auf die dahinterliegenden philosophischen Vorstellungen verwiesen. 

 

Thomas Born hat angewandte Kunst, visuelle Kommunikation und Fotographie sowie Kunst- und Kulturpädagogik studiert.

Bis zu seiner Emeritierung war er Professor für digitale Medien, experimentelle Fotographie und Wahrnehmungstheorie an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin.

 

 

 

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