Carmine Speranza

 

Carmine Speranza hat zunächst an der Academia di Belle Arti in Reggio Calabria

 

Bühnenbild studiert. Nach einer Hospitation am Schauspielhaus Bochum begann er

 

ein Studium an der Kunstakademie in Münster, das er als Meisterschüler bei Professor

 

Rainer Barzen abschloss.

 

Seitdem ist freischaffend als bildender Künstler tätig. Im Mittelpunkt seiner Arbeit

 

stehen Malerei und Collage. Daneben ist er als Bühnenmaler für Film und Theater

 

tätig.

 

In Carmine Speranzas Arbeiten findet man Elemente des Surrealismus. Er 

 

arbeitet mit verschiedenen Materialien und Techniken, wie sie auch bei der hier

 

gezeigten Auswahl seiner Arbeiten sehen können. Er benutzt Acrylfarbe, Öl,

 

Lackspray, die er auf Leinwand, Nessel oder Papier aufbringt. Die Collagen enthalten

 

Zeitungsausschnitte, transparente Kleber, körniges Material, die auf Glas aufgetragen

 

und mit Farbe, Tusche oder Spray bearbeitet werden.

 

 

Carmine Speranzas Thema sind die Spannung zwischen den Räumen, zwischen

 

oben und unten und drinnen und draußen – letztlich die Verwandlung innerer und

 

äußerer Zustände.

 

In Carmine Speranzas Bilder findet man organisch anmutende (embryonale?)

 

Formen, die in kleinen Höhlen abgelegt sind, so als seien sie noch nicht soweit, von

 

drinnen nach draußen zu gelangen.

 

Die Collagen versammeln ganz unterschiedliche Fundstücke – Zeitungsausschnitte

 

mit Teilen von Abbildungen, die sich nicht mehr einem Gegenstand zuordnen lassen

 

und die wie ungeordnet beieinander liegen. Die Überlagerung der Farben und die

 

Verteilung der collagierten Felder geben dem Ganzen etwas Traumhaftes.

 

Carmine Speranza zeigt uns in seinen Arbeiten, dass er nicht an die Eindeutigkeit von

 

Dingen glaubt. Das hat er gemein mit dem portugiesischen Dichter Fernando Pessoa,

 

den er als eine seiner Inspirationsquellen nennt. Fernando Pessoa war ein

 

melancholischer Skeptiker, der überzeugt war, dass wir nichts in der Welt sicher

 

erkennen können.

 

Carmine Speranzas Arbeiten vermitteln sowohl das Bewusstsein über die

 

Uneindeutigkeit und Rätselhaftigkeit der Welt wie auch die Möglichkeit der

 

Entwicklung, das Reifen des zunächst Amorphen zu Form, Farbigkeit und Vitalität.

 

 

 

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