Irene Warnke ist in Dortmund geboren. Sie hat an der Folkwangschule in Essen Grafik und an der Berliner UdK Kunst studiert. Erfahrungen mit Drogen führten zum Abbruch des Studiums.
1971 gründete sie zusammen mit ihrem Mann die Synanon Selbsthilfegemeinschaft Leben ohne Drogen.
Seit 1982 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin.
Seit vielen Jahren füllt sie ihre Zeichenbücher mit Skizzen von Ereignissen und Gedanken. Einige diese Entwürfe dienen später als Ausgangspunkte für großformatigere Arbeiten, die sie aus einer Figur oder einer Landschaft heraus entwickelt – oder zutreffender: die sich im Malvorgang entfalten. Sie arbeitet mit Tusche, Kohle und Ölfarben auf Papier und Leinwand. Sie bevorzugt Farben mit einer dunklen Tönung. Ihre Arbeiten sind figurativ, wobei sich die dargestellten Gestalten oft in einer nur angedeuteten, in reduzierter Farbigkeit dargestellten und zuweilen rätselhaften Landschaft befinden. Starke Farbkontraste werden vermieden. Die Figuren sind teils realistisch, teils in abstrahierender oder vereinfachter Weise dargestellt. Die Umgebung erscheint oft unbestimmt und stellt eher einen Stimmungs- als einen Landschaftsraum dar.
Die Bilder haben einen erzählenden Charakter. Sie zeigen Menschen unterwegs – wohin? Am Boden liegend – ausruhend oder ermattet? Träumend. Manchmal wie verloren wirkend, auf der Suche, aber ohne Hast.
Ein besonders Werk stellt das zweiseitig bemalte, mehr als drei Meter lange Leporello dar: die Visualisierung einer assoziativen Gedankenwanderung durch Erfahrungslandschaften ihres Lebens.
Irene Warnke hat über viele Jahre in der Synanon Gemeinschaft gelebt und dabei viele Menschen kennengelernt, die „unbehaust“, auf der Suche nach Halt und neuer Orientierung waren. Ihre Bilder thematisieren die Fragilität und Offenheit der menschlichen Existenz, das „auf-dem Weg“ sein - vielleicht ohne klares Ziel. Und sie zeigen - mit teils surrealen Mitteln - die Kraft der Phantasie und der Träume.