Thomas Thiel hat evangelische Theologie studiert und eine Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie und in Traumapädogogik absolviert.
2014 war er als Militärseelsorger beim 35. Kontingent der ISAF in Kabul.
Seit 2015 arbeitet er als Militärpfarrer am Bundeswehrkrankenhaus Berlin
Thomas Thiel berichtete von einer hohen Akzeptanz bei den Soldaten und Soldatinnen. Dabei komme ihm zu Gute, dass er selber in Afghanistan gewesen sei und über „Felderfahrung“ verfüge. Außerdem sei er nicht weisungsgebunden, da er nicht im Dienst der Bundeswehr stehe. Er müsse auch keine Krankenakte führen. Themen der Gespräche seien die belastenden Erlebnisse, das eigene Verhalten und die Schwierigkeiten der Rückkehr ins „normale“ Leben. Einige Einsatzkräfte seien zur Geheimhaltung ihrer Tätigkeit verpflichtet und würden darunter leiden, nach der Rückkehr von einem Einsatz mit niemanden über schwierige Geschehnisse sprechen zu können. Er habe die Möglichkeit, Soldat*innen, die sich nach belastenden Vorkommnissen nicht mehr in der Lage sehen, weiter ihren Dienst zu verrichten, bei dem Wunsch nach Umsetzung oder Ausscheiden zu unterstützen und finde dafür Gehör bei den militärischen Vorgesetzten.
Neben der gesprächstherapeutischen Unterstützung könne es auch vorkommen, dass er seelsorgerischen Beistand z.B. durch ein gemeinsames Gebet leiste.